Emmanuel, erster chirurgischer Patient aus Sierra Leone an Bord der Global Mercy

Mercy Ships beginnt Operationen an Bord des grössten zivilen Spitalschiffes der Welt

FREETOWN, SIERRA LEONE, 13. SEPTEMBER 2023 – Der 43-jährige Emmanuel aus Sierra Leone war der erste Patient, der gestern, am 12. September an Bord des Spitalschiffes Global Mercy an einem Tumor im Gesicht operiert wurde. Die Global Mercy ist das größte zivile Spitalschiff der Welt, welches von der internationalen Hilfsorganisation Mercy Ships betrieben wird und derzeit im Hafen von Freetown für die nächsten zehn Monate im Einsatz ist. ​ ​

Der alleinerziehende Vater Emmanuel dachte, die kleine Beule in seinem Mund sei nur ein Zahnschmerz oder ein Fieberbläschen, als er sie vor vier Jahren entdeckte. Doch die Beule wurde immer größer und auch Medikamente konnten nicht verhindern, dass sie sich weiter vergrößerte.

Er hatte sich damit abgefunden, für immer mit dem Tumor zu leben, aber er war ständig in Sorge, dass er platzen und seine Gesundheit gefährden könnte.

Gestern wurde der in Freetown lebende Mann als erster Patient des aktuellen Einsatzes von Mercy Ships operiert. Insgesamt sind mehr als 2.350 Operationen während des zehnmonatigen Aufenthalts der Global Mercy in Freetown geplant.

Emmanuel, der die Operation vor seinem Sohn und seinem Vater geheim gehalten hat, um sie nach der Operation persönlich zu überraschen, sagte: "Ich bin so glücklich, dass ich hier bin: Ich bin so glücklich, dass ich heute auf das Schiff gehen kann. Das ist einer der glücklichsten Tage in meinem Leben."

Laut Dr. Mustapha Kabba, dem stellvertretenden Chefarzt für klinische Dienste des Ministeriums für Gesundheit und Hygiene in Sierra Leone, gibt es derzeit keine voll zertifizierten Kiefer- und Gesichtschirurgen, die für die 8,4 Millionen Einwohner des Landes praktizieren.

Dr. Kabba sagt: "Wir haben ein funktionierendes primäres Gesundheitssystem, aber wir brauchen wirklich Fachkräfte". Er ist dankbar für die Unterstützung von Mercy Ships bei solch schwierigen Operationen.

Der internationale medizinische Leiter, der Amerikaner Dr. Mark Shrime und der Schweizer Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg Dr. Didier-David Malis führten die Operation bei Emmanuel durch. Unterstützt wurden sie von einem multinationalen Team von Fachleuten, die ehrenamtlich ihre Zeit und ihr Fachwissen auf diesem einzigartigen Spitalschiff zur Verfügung stellen.

Die australische ehrenamtliche Krankenhausdirektorin Keren Fuhrmeister unterstreicht die Bedeutung dieser ersten Operation und des gesamten Einsatzes: "Der erste Operationstag ist für uns der Tag, auf den wir alle gewartet haben, weil er den Beginn des vor uns liegenden Einsatzes darstellt. Wir bieten nicht nur die Operationen an, die unsere Patienten brauchen, sondern wir wollen auch mit dem Land Sierra Leone zusammenarbeiten. Durch Mentoring und Fortbildungen bieten wir eine Plattform, mit der wir das Gesundheitssystem nachhaltig stärken können."

Es ist bereits das sechste Mal seit 1992, dass ein Spitalschiff von Mercy Ships in Sierra Leone im Einsatz ist. ​ Dieses Mal wird sich die eigens für diesen Zweck gebaute Global Mercy, die erst letztes Jahr ihren vollen Betrieb aufgenommen hat, darauf konzentrieren, durch die folgenden chirurgischen Fachgebiete Hoffnung und Heilung zu den Menschen zu bringen: Kiefer- und Gesichtschirurgie, Pädiatrische und Allgemeine Chirurgie, Orthopädie, rekonstruktive plastische Chirurgie und Augenheilkunde.

Die Global Mercy ist nicht nur ein schwimmendes Spital, sondern auch ein Fortbildungszentrum, das in den kommenden zehn Monaten, während es in Freetown vor Anker liegt, Hunderte von Fortbildungsstunden ermöglichen wird. Das ehrenamtliche Fachpersonal an Bord plant, in Zusammenarbeit mit den Partnern im Land mehr als 200 medizinische Fachkräfte in einer Reihe von chirurgischen Kursen fortzubilden.

Im Verlauf von fünf früheren Einsätzen hat Mercy Ships in enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Sierra Leone insgesamt 9'548 Patienten sichere und kostenlose Operationen ermöglicht.

 

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Über Mercy Ships Schweiz

In den letzten 20 Jahren hat sich das globale Gesundheitswesen auf die Behandlung vereinzelter Krankheitsbilder konzentriert. Die chirurgische Versorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen wurde vernachlässigt. Weltweit sterben jährlich 17 Millionen Menschen, weil sie keinen Zugang zu chirurgischen Leistungen haben. 

Die internationale Hilfsorganisation Mercy Ships betreibt Krankenhausschiffe, um Menschen, die kaum Zugang zu sicherer chirurgischer Versorgung haben, kostenlose, erstklassige Gesundheitsdienste zu ermöglichen. Ausserdem stärkt Mercy Ships medizinische Kapazitäten vor Ort, unter anderem mit Fort- und Weiterbildung für ortsansässiges Fachpersonal. 1978 als christliche Organisation in Lausanne (CH) gegründet, war Mercy Ships bisher in mehr als 55 Ländern aktiv und hat sich dabei in den letzten drei Jahrzehnten ganz auf Partnerschaften mit afrikanischen Ländern konzentriert. Jahr für Jahr arbeiten Menschen aus über 60 Ländern ehrenamtlich an Bord der Africa Mercy und der Global Mercy, den beiden grössten zivilen Spitalschiffen der Welt. Fachleute aus Chirurgie, Zahnmedizin, Pflege, Ausbildung, Verpflegung, Seefahrt, Ingenieurwesen und Landwirtschaft setzen ihre Zeit und ihre Fähigkeiten zugunsten ihrer Mitmenschen ein. Mercy Ships hat Büros in weltweit 16 Ländern und ein lokales Büro in Afrika.

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